Kupfer in Arbeit

Kupfer - mein Lieblingsmetall. Was rang man der Erdkruste ab! Ich danke allen unseren Vorfahren, die unter ihren Bedingungen und ihren Abhängigkeiten allein durch ihre Körperkraft gearbeitet haben. Meine Hochachtung gilt ihnen und ihrer Bergbaukunst! Meine vom Schrott bezogenen Bleche, Drähte und Rohre aus Kupfer stammen eher aus anderen Ländern und wurden mit Maschinen anderer Größenordnung zu Tage gefördert und ich bemühe mich im Angesicht der Materialschlachten (und ihren Folgen) die tagtäglich auf diesem Planeten geführt werden, meine Wertschätzung zu behalten.

Was hat das alles mit meiner Werkstatt zu tun? Viel, denn ich brauche den Bezug vom  Material in meinen Händen und seinem Wert zu unser aller Erde, d. h. ein Stück Mutter Erde setze ich in eine meinen Ideen entsprungene Form um. Es geht mir nie um den Materialwert, der durch andere festgelegt wird, sondern um die Wertschätzung.

Ich bearbeite einige Metalle, aber Kupfer ist mir das liebste. Es ist das uns am längsten bekannte Metall, dass von uns Menschen entdeckt und geformt wurde; vor Silber und Gold. Es prägte lange eine Kulturepoche – die Kupferzeit. Später fügten die Menschen weitere Metalle hinzu und erkannten die Eigenschaftsänderungen der Legierung. Mit Zinnerzen im Kupfer schritten wir in die Bronzezeit. Ach ja, das waren Zeiten – vor dem Eisen.

Kupfer wird der Venus zugeschrieben und ist meiner Meinung nach ein weibliches Metall. Da Kupfer, auf Dauer auf der Haut getragen, unschöne Reaktionen hervorruft, kombiniere ich es gern mit Silber, jedoch dezent und immer als schützenden Aspekt. Ja, vielleicht ist Silber der männliche Aspekt; zu schützen, wenn Schutz nötig ist. 

Außerdem staune ich über das schöne Farbenspektrum der Glühfarben und experimentiere mit ihnen. Es sind die Farben unserer Mutter Erde: schwarz, tiefrot, grau, braun, orange. Zusammen mit einer getriebenen Oberflächenstruktur entstehen Schmuckstücke, deren Fläche an Höhlenwände erinnern. Daraus ist die Idee entstanden,  unter anderem Schmuck und Bilder mit Elementen der Höhlenzeichnungen von Lascaux zu entwerfen, die auch hervorragend für eine Wandgestaltung geeignet wären.